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Power-Posing - „Unser Körper verändert unser Bewusstsein."

Cornelia Deeg ist Coach, Moderatorin und Trainerin. Im Interview mit INSIGHTS verrät sie die besten Tricks zur Verhandlungsvorbereitung und erklärt wie Power-Posing wirkt. Ausserdem: was Männer und Frauen in puncto Kommunikation voneinander lernen können.

Cornelia Deeg ist Coach, Moderatorin und Trainerin. Im Interview mit INSIGHTS verrät sie die besten Tricks zur Verhandlungsvorbereitung und erklärt wie Power-Posing wirkt. Ausserdem: was Männer und Frauen in puncto Kommunikation voneinander lernen können.

Bitte stellen Sie sich, Ihre berufliche Laufbahn und Ihre Tätigkeit als Coach vor.

Nach meiner Ausbildung zur Verlagskauffrau bei Gruner + Jahr in Hamburg (1993-1996) habe ich Psychologie und Journalistik als Doppelstudium studiert (1996 bis 2000). Im Rahmen des Studiums habe ich diverse Praktika absolviert und mir ein genaueres Bild von meinem Traumjob gemacht. Ich hatte das Glück, bei dem renommierten Kommunikationspsychologen Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun in Hamburg studieren zu können. Er hat auch meine Diplomarbeit betreut, in der ich ein Konflikttraining für Schüler entwickelt habe. Von ihm habe ich Vieles gelernt, was ich noch heute in meinen Seminaren und Workshops einsetze. Meine erste Stelle als Diplom-Psychologin war dann die der Referentin in der Personalentwicklung des Otto Versands (heute: Otto Gruppe).

Zwei Jahre später wurde ich Führungskraft und habe zwei Jahre als Ausbildungsleiterin bei Otto gearbeitet: 300 Azubis in 14 Ausbildungsberufen - ein toller Job. Schliesslich wurde ich zur Abteilungsleiterin der Personalentwicklung und kurz darauf zur Bereichsleiterin der Personalentwicklung befördert. In dieser Funktion habe ich die Themen Aus- und Weiterbildung, Organisationsentwicklung, Coaching und Change-Management verantwortet.

Ich bin dankbar, dass ich während meiner Zeit bei Otto diverse Zusatzausbildungen machen konnte: Business Coaching, Change-Management-Beratung, ein Leadership Programm sowie diverse Train-the-Trainer-Fortbildungen in den Bereichen Führung, Kommunikation, Selbstmanagement und Change-Management. Mein Team bestand damals aus 16 Mitarbeitern.

Seit 2008 bin ich ausschliesslich selbstständig tätig. Inhaltlich kommt es mir manchmal so vor, als wäre ich wieder zurück zu meinen Wurzeln gekommen. Ich arbeite für verschiedene Zielgruppen – vom Sachbearbeiter bis zum Geschäftsführer – und meine Tätigkeit ist sehr nah am Menschen: Coaching, Moderation, Training. Ich liebe diese Aufgabe, weil ich einen Nutzen stiften und Menschen langfristig begleiten kann.

Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder im Alter von sieben und neun Jahren. In meiner Freizeit gehe ich gern joggen und Rad fahren und habe vor zwei Jahren mit dem Klavierspielen angefangen. Ausserdem habe ich einen grossen Freundeskreis, zwei Supervisionsgruppen und ein „Literarisches Quartett“, die mein Leben bereichern.
Thema Körpersprache bzw. nonverbale Kommunikation – Gibt es hier gravierende Unterschiede zwischen Frauen und Männern?

Oh ja. Diese Unterschiede kann man von klein auf beobachten. Als Mutter einer Tochter und eines Sohnes kann ich dies innerhalb unserer Familie und in den Schulklassen unserer Kinder beobachten. Und natürlich täglich in der Berufswelt. Frauen sind „soziale Wesen“: Sie können den Blickkontakt halten, lächeln häufig und haben ihre Antennen oft bei ihrem Gegenüber, sind einfühlsam und zeigen selbst dann noch Interesse und Wertschätzung für ihr Gegenüber, wenn sie innerlich distanziert sind. Frauen nutzen oft ihr Äusseres (Kleidung und Make-up) zu ihrem Vorteil und haben in diesem Bereich viel mehr Möglichkeiten als Männer. Leider hadern sie dann trotzdem noch mit ihrem Aussehen und ihrer Kompetenz, und das spürt man auch in ihrer Ausstrahlung: Sie machen sich unnötig klein, ziehen die Schultern nach vorn und fahren sich zum Beispiel durch ihre Haare oder berühren ihren Hals, ein Zeichen von Unsicherheit. Oft denke ich: „Sie weiss gar nicht, wie gut sie ist!“

Es fällt tatsächlich vielen meiner Klientinnen schwer, zehn positive Eigenschaften von sich zu nennen – oder überhaupt zu finden. Männer erlebe ich da meist viel selbstbewusster: Sie finden sich selbst in der Regel richtig gut und sind von sich überzeugt – da steht Selbstmarketing (verbal und nonverbal) auf der Tagesordnung. Naturgemäss sind Männer oft mit ihrer Körpergrösse beschenkt: Ein Zwei-Meter-Mann nimmt einfach schon mehr Raum ein als eine zierliche 1,55m grosse Dame und weckt dadurch zwangsläufig die Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen. Auch die Stimme ist von Natur aus ein markanter Unterschied, bei dem die Männer bevorzugt wurden. Eine innere Klarheit wirkt auch nach aussen. Ein „Nein“ heisst nein, das signalisieren die Männer mit jeder Faser ihres Körpers, während ich da Frauen oft unentschiedener erlebe. Sie sind meist harmoniebedürftiger und möchten niemanden verletzen. Dadurch wird z. B. ein „Nein“ lächelnd hervorgebracht, so dass sie nonverbal eine andere Botschaft sendet. Das Tolle ist, mit welch kleinen Änderungen wir Frauen einen souveränen Auftritt an den Tag legen können! Aufrichten, Kopf hoch, Brust raus, Raum einnehmen, langsam, ruhig und möglichst tief sprechen, am Ende eines Satzes mit der Stimme runtergehen, mehr Pausen machen. Und im Vorwege vor wichtigen Terminen: Power-Posing – das mendelt unsere Hormone gut ein: Das Cortisol-Level, unser Stress-Hormon, sinkt. Unser Testosteron-Level, unser Macht-/Dominanz-Hormon, steigt. Und das in nur zwei Minuten! Und das sieht man von aussen und spürt es von innen.

„Beim sogenannten Power-Posing nehmen wir eine Haltung ein, in der wir uns mächtig fühlen. Dies kann im Stehen oder im Sitzen geschehen."

Was können Frauen von Männern und Männer von Frauen in Bezug auf Körpersprache lernen?

Wer sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchte, dem empfehle ich meine zwei Lieblingsbücher speziell für Frauen:
  • Marion Knaths: Spiele mit der Macht und
  • Peter Modler: Das Arroganz-Prinzip
Von beiden Autoren habe ich als junge Führungskraft viel gelernt und gebe dieses Wissen heute gerne an meine Klienten und Seminarteilnehmer weiter. Eine wirklich lohnenswerte Lektüre.

Aus meiner Sicht können Frauen von Männern Folgendes lernen:
  • Die Freude am Machtspiel und die Lust auf Wettkampf – als Grundhaltung.
  • Auf der Sachebene bleiben, anstatt vieles auf dem Beziehungsohr zu hören und sich dann persönlich angegriffen zu fühlen – also manchmal einfach auch „die Klappe halten" und dieses Schweigen bewusst einsetzen.
  • Selbstmarketing ist etwas Gutes und Nützliches: Präsenz zeigen, beim Ranghöchsten punkten, sich seiner Stärken bewusst sein und das auch ausstrahlen."
  • Raum einnehmen – durch: Aufrichten, Beine nicht überkreuzen, sich breit-/grossmachen, im Stuhl zurücklehnen, „Revier markieren“, wie z. B. eine Schreibmappe auf den Tisch vor mich legen.
  • Ernsthaftigkeit statt „Lächel-Reflex“ – wenn es angebracht ist.
Männer können von Frauen Folgendes lernen:
  • Zuhören! Man(n) kann nicht zuhören, wenn man(n) redet..
  • Achtsamkeit und Empathie: Mein Gegenüber wirklich wahrnehmen und mich dann noch in ihn reinversetzen – hohe Schule.
  • Authentische Mimik, d. h. die Emotionen auch im Gesicht „ablesbar" machen.
  • Lächeln öffnet Herzen – Lächle und Deine Mitmenschen werden zurück lächeln.
  • Neben der Sachebene gibt es auch eine Beziehungsebene. Und im zwischenmenschlichen Bereich – im Job wie im Privaten – ist die Beziehungsebene schwerwiegender. Für viele Männer in meinen Seminaren ist das eine neue Erkenntnis.
Was versteht man unter „Power-Posing"?

Ich habe diesen Begriff von Amy Cuddy gelernt, als ich ihren TED-Vortragvor zwei Jahren zum ersten Mal gesehen habe:

Beim sogenannten Power-Posing nehmen wir eine Haltung ein, in der wir uns mächtig fühlen. Dies kann im Stehen oder im Sitzen geschehen. Es geht in erster Linie darum, sich gross zu machen. Stellen Sie sich vor: Sie haben einen 100m-Lauf hinter sich und kommen als erster über die Ziellinie. Was tun Sie? Sie werden die Arme V-förmig in die Luft reissen, Ihr Kinn hochziehen, lachen, sich aufrichten. Das tun alle Menschen, selbst Blinde, die noch nie jemanden nach einem Zieleinlauf gesehen haben. In ihrem Experiment hat Amy Cuddy Probanden in ein Labor eingeladen und die Hormone Cortisol und Testosteron anhand einer Speichelprobe gemessen. Dann wurde mit zwei Versuchsgruppen weitergearbeitet: Eine Gruppe hat Power-Posen eingenommen, die andere Gruppe hat „Low-Power-Posen“ eingenommen, sich also bewusst klein gemacht. Nach zwei Minuten wurde wieder eine Speichelprobe genommen und die zwei Hormone Cortisol und Testosteron gemessen.
Das verblüffende Ergebnis: In ihrer Grundkonstitution erfahren Menschen, die für zwei Minuten eine Power-Pose eingenommen haben, einen 20-prozentigen Anstieg und Menschen, die sich klein gemacht haben, einen 10-prozentigen Rückgang. Auch hier erfolgten diese Änderungen innerhalb von nur zwei Minuten. Im Hinblick auf Cortisol wurde festgestellt: Menschen, die eine Power-Pose eingenommen haben, erfahren einen 25-prozentigen Rückgang und Menschen mit Low-Power-Posen einen 15-prozentigen Anstieg. Zwei Minuten führen zu diesen hormonellen Veränderungen, die unser Gehirn derart verändern, dass wir uns entweder selbstbewusst oder aufgeregt und gestresst fühlen. Zwei Minuten haben diese signifikante hormonelle Änderung bewirkt.

Fazit: Unser Körper verändert unser Bewusstsein. Toll. Das sollten wir uns öfter zu Nutzen machen. Amy Cuddy betont auch: Wir lächeln, wenn wir glücklich sind. Und: Wenn wir lächeln, fühlen wir uns glücklich. Unser Körper hat einen nachweislichen Einfluss auf unser Gefühlsleben.

„Ein hilfreiches Motto: „Hart in der Sache, fair zur Person!“ – das heisst: Wir bleiben immer wertschätzend gegenüber unseren Mitmenschen, auch im Konflikt."

Wie vermitteln Sie „Power-Posing“ Ihren Klienten?

Ich setze Power-Posing ein, wenn Klienten grundsätzlich wenig selbstbewusst erscheinen oder wenn sie einen konkreten wichtigen Termin oder Vortrag vor sich haben, den wir im Coaching vorbereiten wollen. Wenn wir viel Zeit haben, schauen wir uns gemeinsam den TED-Vortrag von Amy Cuddy an. Dieser dauert 21 Minuten. Wenn die Zeit zu knapp ist, lade ich die Klienten ein, den Vortrag zu Hause anzuschauen und wir machen nur die folgende kurze Übung zusammen im Coaching: Ich bitte den Klienten, sich so hinzustellen, als hätte er gerade einen 100m-Lauf gewonnen. Die Reaktion ist universell: Alle reissen die Arme hoch, alle strahlen übers ganze Gesicht, alle ziehen das Kinn hoch und stehen stolz und aufrecht da. Ich nehme dann meist die gleiche Haltung ein und bitte den Klienten, für zwei Minuten diese Haltung beizubehalten. Währenddessen erläutere ich die Inhalte aus dem Amy-Cuddy-Vortrag, wie ich sie unter Frage 4) beschrieben habe. Und dann heisst es: Im realen Leben üben und Erfahrungen sammeln!

Das rührendste Erlebnis war eine Teilnehmerin in einem Führungskräfte-Seminar, die mir vor ihrer Selbstpräsentation gestand, dass sie immer stottert, wenn sie aufgeregt ist. Nach dem Power-Posing hat sie ihre Präsentation mit Bravour gehalten und hat bestätigt, dass sie sich noch nie so selbstbewusst gefühlt und kein Mal gestottert hat. Zum Glück hatten wir die Präsentation auf Video aufgenommen, so dass sie sich selbst nochmal sehen konnte: Sie war genauso begeistert wie die anderen Teilnehmer und ich. Ein echter Gänsehaut-Moment. Das sind die Sternstunden in meinem Job als Coach.
Welche Rolle spielt Körpersprache in Konflikten? Kann sie auch zur Lösung von Konflikten beitragen?

Wir wissen: Viel entscheidender als der Inhalt des Gesagten ist die Körpersprache und unsere Ausstrahlung. Wir fällen Urteile, selbst wenn wir lautlose Sequenzen von Gesprächen im Fernsehen anschauen: Sehr schnell urteilen wir, ob uns jemand sympathisch ist, wie er auf uns wirkt usw. Im Konflikt ist der bewusste Einsatz der Körpersprache mindestens so wichtig wie die Klarheit über das eigene Ziel: Was will ich wirklich? Was ist mein Minimal-, was mein Maximalziel? Eine klare Strategie und eine Entschlossenheit helfen mir, auch körpersprachlich souverän aufzutreten und meine Ziele zu erreichen: Ich werde mich bei Angriffen nicht intuitiv kleinmachen, sondern mich bewusst aufrichten und Raum einnehmen, z. B. indem ich die Hände in die Hüfte stütze. Auch versuche ich mit der Mimik eine Ernsthaftigkeit auszustrahlen und den „Lächel-Reflex“ abzustellen, der sonst meiner Entschlossenheit widerspricht.

Ein hilfreiches Motto: „Hart in der Sache, fair zur Person!“ – das heisst: Wir bleiben immer wertschätzend gegenüber unseren Mitmenschen, auch im Konflikt. Von dem „Verhandlungs-Papst“ Matthias Schranner habe ich letztes Jahr in einem Vortrag gelernt: „Je fieser mein Gegenüber wird, desto netter werde ich.“ Das ist spannend. Wie oft erleben wir, dass Menschen sich provozieren lassen und dann selbst zickig oder pampig reagieren? Solch ein Verhalten führt zwangsläufig in die Sackgasse. Also: Ziel vor Augen, mutig voran, Raum einnehmen, Geduld und Schweigen aushalten und gezielt einsetzen.
Kann ich, und wenn ja, wie kann ich Power-Posing in einem Vorstellungs- oder Verhandlungsgespräch konkret nutzen?

Vor allem können Sie Power-Posing VOR einem Vorstellungs- oder Verhandlungsgespräch konkret nutzen: Sie können schon morgens beim Aufstehen eine Power-Pose einnehmen. Sie können im Fahrstuhl eine Power-Pose einnehmen oder in Ihrem Büro oder sogar auf der Toilette. Zwei Minuten werden Ihnen helfen, um die Hormone auf die bevorstehenden aufregenden Situationen „einzugrooven“. Ihr Cortisol-Level wird sinken, Ihr Testosteron-Level wird steigen. Die Folge: Sie fühlen sich sicherer, selbstbewusster, besser. Und Sie werden dies ausstrahlen. Ganz bestimmt. Wenn Sie dann in dem wichtigen Gespräch sitzen, werden Sie sich selbstverständlich nicht so hinstellen, als hätten Sie einen 100m-Lauf gewonnen ;-) Sie können jedoch bewusst auf Ihre Körperhaltung achten, sich bewusst aufrecht hinsetzen, „Verknotungen“ von Armen und Beinen lösen, Schultern runter, Kinn hoch, usw. Es geht vor allem darum, Raum einzunehmen. Das wirkt mächtiger – nach aussen und nach innen! Probieren Sie’s aus! Sie werden staunen. Die Rückmeldungen meiner Klienten sind umwerfend.

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