Ist der Anlass etwas feierlicher, wird der Gastgeber häufig nicht zum Mittagessen, sondern zum Business Dinner laden. Was von der Rang-richtigen Begrüssung über den Aperitif-Genuss bis hin zum eleganten Abgang zu beachten ist, erfahren Sie in unserem Leitfaden für Geschäftsessen.
Im Folgenden haben wir, unterstützt von Knigge-Expertin und Business Coach Carolin Lüdemann, einen Ratgeber erstellt, der die wichtigsten Grundregeln von der höflichen Begrüssung über die Tisch-Etikette, bis hin zur Verabschiedung vereint.
Die Begrüssung
Der Aperetif
Die Sitzordnung
Die Bestellung
Bei einem Buffet warten Sie einfach auch auf die offizielle „Eröffnung“: Wenn also der Gastgeber oder die ersten, hierarchisch höher gestellten Gäste eine Schlange bilden, können Sie beginnen, sich einzureihen. Oberstes Gebot am Buffet: Nicht drängeln und nicht gierig erscheinen. Auch, wenn der Appetit schon gross ist, sollten Vor- und Hauptspeisen nicht gemeinsam am Teller landen. Besser, als den Teller zu voll zu laden, ist es, öfter zu gehen. Auch Suppen und Salate sollten Sie separat mit an den Tisch nehmen. Das „Vorkosten“ am Buffet ist streng untersagt!
Professionell Auftreten mit unseren Business Basics:
Die Getränkewahl
Achtung: Den ersten Schluck nimmt der Gastgeber, erst dann trinken auch die Gäste.
Der Smalltalk
Das Gedeck
Beim Besteck beginnen Sie von aussen nach innen: Zunächst also das Vorspeisenbesteck – meist ein Messer für Brot und Butter – dann eventuell ein Löffel, anschliessend ein bis zwei Garnituren Messer und Gabel für die Hauptgänge. Das Dessertbesteck liegt über dem Teller. Die Position des Besteckes signalisiert dem Servicepersonal, ob Sie noch essen oder ob Ihr Teller abgeräumt werden kann. Die „20-nach-8“-Stellung (Gabel auf 8 Uhr, Messer auf 4 Uhr) sagt aus, dass Sie pausieren. Mit der „20-nach-4“-Stellung (Messer und Gabel liegen parallel auf 4 Uhr) deuten Sie: Ich bin fertig.
Benutztes Besteck darf übrigens nicht mehr die Tischdecke berühren. Und wenn Besteck hinunterfällt, verzichten Sie auf umständliches Suchen unter dem Tisch und bitten Sie den Kellner, Ihnen ein Neues zu bringen.
Auch die Gläser folgen einer eigenen Choreografie. Ganz zur Rechten steht üblicherweise das Wasserglas, links davon folgen erst Weissweinglas und dann Rotweinglas. In seltenen Fällen finden Sie noch ein Glas für Dessertwein, dieses wird aber häufig erst bei der Bestellung eines Dessertweines gereicht. Alle Weingläser werden am Stiel gehoben.
Die Serviette, meist kunstvoll auf der Mitte des Platztellers drapiert, wird vor der Bestellung oder (bei vorbestellten Menüs) mit Servieren des ersten Ganges aufgehoben und in den Schoss gelegt. Dort bleibt sie auch, bis Sie fertig gegessen haben – dann legen Sie sie locker zusammengefaltet links neben den Teller.
Die Tischregeln
Suppen folgen besonderen Regeln, je nachdem, welche Suppe es ist und wie sie serviert wird. Suppenteller werden nicht gekippt, um restliche Suppe auszulöffeln, bei Suppentassen hingegen ist nicht nur das erlaubt, sondern auch das Austrinken der Brühe. Das gilt allerdings nur für klare Suppen wie Rind- oder Gemüsesuppe – dicke Cremesuppen werden ausschliesslich gelöffelt. Wenn Sie fertig gegessen haben, bleibt der Suppenlöffel nie in der Tasse, sondern wird auf der Untertasse abgelegt.
Beim Anstossen oder Zuprosten ist es, vor allem in grösserer Runde, nicht mehr üblich, die Gläser aneinanderzustossen. Mit einem leichten Glasheben und Zunicken wählen Sie auf jeden Fall den elegantesten Weg. Achtung: Auch hier gibt der Gastgeber das Signal.
Nach dem Essen
Kaffee und Digestifs werden ebenfalls erst bestellt, wenn sich keine Teller mehr auf dem Tisch befinden. Im Zweifelsfall warten Sie lieber auf eine Sammelbestellung.
Die Rechnung
Richtig verabschieden
Falls sich die Tischrunde nach dem Dinner bereits aufgelöst hat, wenn Sie gehen möchten, können Sie sich beim Gastgeber auch direkt bedanken und verabschieden. Es ist aber kein Fauxpas, dies auszulassen, wenn Sie ihn nicht finden können oder bei einer Unterhaltung stören würden. In so einem Fall erledigen Sie das formale Danke einfach am darauffolgenden Tag telefonisch oder per Mail.